Im Jahr 2006 ereigneten sich nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt 2 175 Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen. Dabei gelangten rund 9,5 Millionen Liter wassergefährdende Substanzen in die Umwelt - das entspricht etwa 730 befüllten Tanklastern.
Während die Zahl der Unfälle gegenüber dem Vorjahr leicht zurückging (- 5,1%), stieg 2006 die freigesetzte Stoffmenge um 32,3%. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch die Zufälligkeit des Unfallgeschehens und die damit freigesetzte Stoffmenge, die in den einzelnen Berichtsjahren stark schwankt.
Bei den gemeldeten Unfällen konnten 2006 mehr als 3,9 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe durch Maßnahmen wie Abdichten schadhafter Behälter, Aufbringen von Bindemitteln, Einbringen von Sperren in Gewässern oder Löschen etwaiger Brände wiedergewonnen werden. Das ergab eine Wiedergewinnungsquote von 41% (2005: 49%).
Bei den insgesamt 2 175 Unfällen wurden 744 600 Liter verunreinigte Substanzen der Wassergefährdungsklasse 2 (wassergefährdend) und 777 600 Liter der höchsten Wassergefährdungsklasse 3 (stark wassergefährdend) freigesetzt. Die Mengen führten hauptsächlich zu Verunreinigungen des Bodens und teilweise zu Mehrfachbelastungen des Wasserhaushaltes, aber auch zu Verschmutzungen von Kanalnetzen sowie von Oberflächengewässern.
Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ereigneten sich insgesamt 790 Unfälle, davon 545 Unfälle in Lageranlagen. Hierbei gelangten 5,5 Millionen Liter Schadstoffe wie Jauche, Gülle und Silagesickersaft von den Lageranlagen in die Umwelt. Etwa die Hälfte der freigesetzten Menge konnte wiedergewonnen werden. Diese Stoffe sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft, bergen jedoch wegen ihrer großen Mengen ein beträchtliches Gefährdungspotenzial für Grundwasser oder Gewässer.
Bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen ereigneten sich 1 385 Unfälle und hier in erster Linie beim Transport mit Straßenfahrzeugen (94%). Dabei wurden 534 200 Liter wassergefährdende Substanzen freigesetzt. Überwiegend handelte es sich um Mineralölprodukte (320 100 Liter). Davon konnte knapp ein Drittel weder wiedergewonnen noch geordnet entsorgt werden und belastet somit dauerhaft den Wasserhaushalt.
Besonders häufig tritt als Unfallursache menschliches Fehlverhalten bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen auf. So wurden 576 Unfälle, knapp 42%, durch Verhaltensfehler verursacht
Eine zusätzliche Tabelle enthält die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
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