Donnerstag, 7. Februar 2008

Internationale Asbest-Konferenz der BHI in Wien gestartet

Internationale Bau- und Holzarbeiter-Gewerkschaften fordern weltweites Asbestverbot

Auf Einladung der Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI), der österreichischen Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) treffen einander heute und morgen VertreterInnen aus Bau- und Holzarbeitergewerkschaften in aller Welt bei der Ersten BHI-Asbestkonferenz.

Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale verfolgt das Ziel, ein weltweites Verbot aller Arten von Asbest und Asbest beinhaltenden Materialien durchzusetzen sowie Krankheiten, die durch die Exposition mit Asbest entstehen, zu bekämpfen.

Bereits im Jahr 2000 rief die BHI eine weltweite Asbestkampagne ins Leben, die seitdem mit Hilfe der Kooperation der Mitgliedsgewerkschaften in den verschiedenen betroffenen Ländern enorm an Einfluss gewonnen hat. Die vier Aktionsgebiete der Kampagne sind:

1. Ein weltweites Verbot des Einsatzes von Asbest so schnell wie möglich zu erwirken.
2. Entwicklung und Einsatz alternativer Materialien und Umwandlung der
Asbestzementindustrie
3. Prävention der Exposition mit bereits eingebautem Asbest
4. Unterstützung von Asbestopfern

Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und soll helfen, die Zielsetzungen innerhalb der weltweiten Kampagne weiter voranzutreiben.

Johann Holper, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, betonte in seiner Begrüßungsansprache, wie wichtig ein weltweites Verbot von Asbest für die Betroffenen ist: "Ziel der Kampagne ist es, ein weltweites Verbot aller Arten von Asbest und Asbest beinhaltenden Materialien durchzusetzen und so Millionen von arbeitenden Menschen schlimme Erkrankungen zu ersparen. Denn diese kleine, nadelförmige Faser Asbest, die sich bei Exposition unabbaubar in der Lunge festsetzt, entfaltet ihr zerstörerisches Werk auch Jahrzehnte nach dem Kontakt mit asbesthaltigem Material."

Die Folgen sind schwerste Erkrankungen bis hin zum Lungenkrebs. Die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen zu einem großen Teil aus den Bauberufen samt den Baunebengewerben, aber auch aus der Stein- und Glaswarenerzeugung. Seit dem Jahr 2004 versuchen GBH und AUVA mit einer österreichweiten Informationskampagne, betroffene ArbeitnehmerInnen, die oft gar nichts von ihrer Asbestexposition wissen, für das Thema zu sensibilisieren und sie in den kostenlosen Lungen-Untersuchungen zu erfassen.

Auf Grund der schweren Erkrankungen durch Asbest, die oft erst Jahrzehnte nach der Exposition auftreten, erwartet die AUVA ein Ansteigen der Zahl der anerkannten Berufskrankheiten bis 2010 oder gar 2020. Im Jahr 2006 gab es allein 109 neue Fälle in jenen beiden anerkannten Berufskrankheiten, die durch den Kontakt mit Asbest hervorgerufen werden.

-apa, ots-

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