Donnerstag, 24. Januar 2008

Neues Energie- und Klimapaket für Europa

Europäische Kommission treibt massive Ausweitung der Windkraft voran

Der heute von der Kommission vorgelegte Plan, bis 2020 20 % der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, ebnet den Weg für eine massive Ausweitung der Windenergie innerhalb der 27 Mitgliedsstaaten und für eine neue Zukunft der Energie in Europa. Der Plan sieht einen dauerhaften und flexiblen EU-Rahmen vor, in dem die Mitgliedstaaten ihre Politik zur erneuerbaren Energie durch erfolgreiche nationale Unterstützungssysteme weiterhin selbst bestimmen.

Darüber hinaus können Energiezertifikate nur dann grenzüberschreitend gehandelt werden, wenn die Mitgliedsstaaten ihre Zwischenziele erreicht oder übertroffen haben. Für die European Wind Energy Association (EWEA) waren diese beiden Elemente entscheidend, um das Vertrauen der Investoren zu erhalten und nachhaltige Investitionen in grünen Strom zu fördern.

"Die Europäische Kommission hat heute eine überzeugende Antwort auf die drohende Energie- und Klimakrise geliefert. Durch die Einführung eines freiwilligen, von den Mitgliedsstaaten kontrollierten Handelsmechanismus erhält der Plan den Markt stabil, erhöht das Vertrauen der Anleger und wird den Mitgliedsstaaten helfen, ihre ehrgeizigen, aber erreichbaren Ziele umzusetzen", so Christian Kjaer, Vorstandsvorsitzender bei EWEA.

"Das Ziel ist, dass der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten europäischen Stromverbrauch von derzeit 15 % bis 2020 auf über ein Drittel steigt. Windenergie wird bei diesem massiven Anstieg sauberer Energieerzeugung den grössten Anteil einnehmen", so Kjaer weiter.

Wenn die 27 Mitgliedsstaaten sich schnell zu den nationalen Zielen verpflichten, hat Europa eine reelle Möglichkeit, seine Energieversorgungsstruktur zu Gunsten von einheimischer, erneuerbarer Energie zu verändern. Auf diese Weise könnte Europa seine weltweite Führungsrolle in der Windenergie und anderen erneuerbaren Energiequellen behaupten und gleichzeitig seine Abhängigkeit von Importen sowie von hohen und unvorhersehbaren Brennstoffpreisen reduzieren.

Die EWEA unterstützt den Vorschlag der Kommission, dass Mitgliedsstaaten und Unternehmen ihre Energiezertifikate nur verkaufen können, wenn das entsprechende Land seine Zwischenziele erreicht hat. Ein derartiger Handel muss parallel zur Investition in und Entwicklung von einheimischen erneuerbaren Energiequellen, Planungsverfahren und Netzinfrastrukturen stattfinden.

In dem Gesetzentwurf wird der freiwillige grenzüberschreitende Handelsmechanismus von Massnahmen begleitet, die sich gegen Hindernisse richten, mit denen sich die Windenergie derzeit konfrontiert sieht, wie beispielsweise komplizierte Verwaltungsverfahren und Netzanschlussfragen. Die EWEA begrüsst den Vorschlag, erneuerbaren Energien Vorrang beim Anschluss an das Stromnetz zu gewähren und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um die beschwerlichen Verwaltungsverfahren zu vereinfachen.

Die heutige Entscheidung ist nur der Anfang einer Reihe von Gesetzen, die bedeutende Ergebnisse liefern könnten, sofern sie zügig und erfolgreich entworfen und umgesetzt werden. Dabei geht es um gesamte Klima- und Energiedebatte. Windenergie muss eine tragende Rolle beim Erreichen der Klimaschutzziele spielen, da Windkraftanlagen schnell im entscheidenden Zeitraum zwischen heute und 2020 installiert werden können. Bis 2020 müssen die Emissionen von Treibhausgasen ihren Höhepunkt erreicht haben und beginnen, abzunehmen, wenn wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels vermeiden wollen.

Des Weiteren müssen der Ministerrat und das Europäische Parlament zügig den Regulierungsvorschriften des zukünftigen EU-Emissionshandelssystems (ETS) zur Verminderung der Emissionen von Treibhausgasen in der EU zustimmen. Die EWEA begrüsst die Entscheidung, mit dem Start des neuen Systems im Jahr 2013 die vollständige Liberalisierung des Energiemarktes einzuführen.


- Der Gesetzesvorschlag der Kommission: ec.europa.eu/energy/climate_actions/doc/2008_res_directive_ en.pdf
www.ewea.be

- EWEA ist die Stimme der Windindustrie und setzt sich aktiv für die Verwendung von Windenergie in Europa und der ganzen Welt ein. Derzeit hat die Vereinigung 400 Mitglieder aus 40 Ländern, darunter Hersteller, die zusammen 98 % Anteil am weltweiten Windenergiemarkt besitzen, sowie Zulieferer von Bauteilen, Forschungsinstitute, nationale Verbände für Wind und erneuerbare Energien, Entwickler, Unternehmer, Stromversorger, Finanz- und Versicherungsunternehmen sowie Berater. Durch diese vereinte Stärke ist EWEA das grösste und einflussreichste Windenergie-Netzwerk der Welt.

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- dpa -

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