Studie des Umweltbundesamtes gibt gutes Zeugnis für Biosprit
"Ein Einfrieren des Beimischungssatzes von Biodiesel auf dem derzeitigen Stand würde uns in punkto Klimaschutz zurückwerfen - das kann doch wirklich nicht das Ziel einer Klimaschutz-Strategie sein", zeigt sich Bauernbunddirektor Fritz Kaltenegger wieder einmal verwundert über die jüngste Forderung der Arbeiterkammer im Bereich Klimaschutz.
Das Umweltbundesamt belegt, dass Biosprit den Ausstoß von Kohlendioxid gegenüber fossilen Treibstoffen erheblich reduziert und stellt dem Biosprit damit ein gutes Zeugnis aus. "Zwar ist die Biotreibstoff-Beimischung nicht das alleinige Allheilmittel, aber gemeinsam mit Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zum Energiesparen ist sie ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz", unterstreicht Kaltenegger.
Das Umweltbundesamt berücksichtigt in seiner Studie alle Produktionsstufen - von der Aussaat bis in den Tank genauso wie von der Förderung des Erdöls bis zur aufwendigen Verarbeitung. "Manche Studien der Vergangenheit haben beim Erdöl und Erdgas die Förderung und den Transport nicht erfasst und die Biotreibstoffe daher schlecht ausschauen lassen. Aber unter Einbeziehung aller klimarelevanten Faktoren in allen Produktionsstufen schneiden die Biotreibstoffe wesentlich besser ab als ihre fossilen Mitbewerber", stellt Kaltenegger klar.
Ein Biodiesel-Pkw auf Rapsmethylesterbasis emittiere um ein Drittel weniger CO2 als ein Benzin-Pkw und um 14% weniger als ein herkömmliches Dieselaggregat. "Damit sollte allen Skeptikern und Biotreibstoff-Gegnern ein für alle Mal klar sein, dass Biotreibstoff die umweltfreundliche Alternative zu fossilen Treibstoffen ist", erklärt der Bauernbunddirektor.
Den Vorwurf der Arbeiterkammer, Biosprit sei der Preistreiber bei Lebensmitteln, lässt Kaltenegger nicht gelten: "Für die Biotreibstoff-Produktion werden in der EU-27 nur 1,5% der Getreideernte verwendet. Die jährlichen witterungsbedingten Ertragsschwankungen betragen ein Vielfaches davon.
Steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten auf den Weltmärkten und Ernteeinbußen lassen die Rohstoffpreise anziehen. Und selbst wenn der Weizen auf den internationalen Märkten um 83% steigt, bedeutet das eine Preissteigerung bei einer Semmel von nur 0,6 Cent. Das heißt, die Semmel kostet statt 29 dann 29,6 Cent", rechnet Kaltenegger vor.
Der Bauernbunddirektor wünscht sich eine etwas differenziertere Sicht der Dinge und eine Diskussion auf sachlicher Ebene. "Die Nutzung von Bioenergie ist nicht nur eine Chance für die heimische Land- und Forstwirtschaft, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wer Klimaschutz will, muss auch ja zu Biotreibstoffen sagen", erklärt Kaltenegger. (Schluss)
-apa, ots-
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